Die orthodoxe Kirche ist in Deutschland nie als einflussreiche Kraft angesehen worden, weshalb die Orthodoxie hier keine traditionelle Religion ist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Christen in Deutschland 1054 im katholischen Einflussbereich blieben.
Im sechzehnten Jahrhundert begann sich der Protestantismus in den deutschen Ländern auszubreiten, während einige Territorien (Bayern, Österreich usw.) dem Katholizismus treu blieben.
Die russische Orthodoxie ist seit etwa 300 Jahren in Deutschland präsent. Bereits unter Peter dem Großen wurde 1718 eine Kapelle in Berlin eröffnet, die bis 1837 bestand. Später wurde die Botschaftskirche in das neue Gebäude der russischen Botschaft verlegt.
Die Gemeinde bestand aus etwa fünftausend Orthodoxen: Russen, Serben, Bulgaren, Griechen und Rumänen. Moderne orthodoxe Kirchen in Deutschland stammen aus dem XIX und XX Jahrhundert.
In den 1960er und 1990er Jahren wurden in München, Hamburg, Frankfurt und Köln eine Reihe von Sakralbauten errichtet. Dabei handelt es sich um so genannte Gotteshäuser, d. h. um Orte, die mit Wohn- und Nichtwohnräumen für Gottesdienste ausgestattet sind.
300 – wie lange es die russische Orthodoxie in Deutschland schon gibt
Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts reisten russische Aristokraten und andere Mitglieder der russischen Gesellschaft zur Kur nach Deutschland, was zum Bau einer Reihe von orthodoxen Kirchen führte, z. B. in Baden-Baden (1882) und Bad Ems (1876).
Die weltberühmte Kirche von Karlsbad (Karlovy Vary), heute in der Tschechischen Republik.
In den russisch-orthodoxen Gemeinden in Deutschland werden je nach Nationalität der Gemeindemitglieder sowohl die kirchenslawische als auch die deutsche Sprache in den Gottesdiensten verwendet. In einigen Gemeinden werden Liturgie und Vesper auch vollständig in deutscher Sprache abgehalten.
Das liegt daran, dass die meisten russischsprachigen Pfarrgemeinden in Deutschland autochthone Deutsche sind, die zur Orthodoxie konvertiert sind, während einige Priester und Bischöfe der russischen Gemeinden deutschsprachig sind.
1,14% – so viele orthodoxe Menschen gibt es heute in Deutschland.
Orthodoxe Christen machen 1,14 % der deutschen Bevölkerung aus. Am 15. Oktober 2013 errichtete der Heilige Synod des Patriarchats von Antiochien die Metropolie von Deutschland und Metropolit Isaac (Barakat) wurde zu ihrem Administrator gewählt.