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Was im Dritten Reich geglaubt wurde

Adolf Hitler wurde in eine katholische Familie hineingeboren. Als er in die Politik eintrat, lehnte er das Christentum ab und bezeichnete es als „fremde rassistische Idee“. Der Führer fühlte sich vor allem von der Antike angezogen und interessierte sich aktiv für die germanisch-skandinavische Mythologie.

Im Juli 1933 wurde ein Pakt zwischen der katholischen Kirche und Hitler geschlossen. Der Führer sicherte den Geistlichen Immunität zu und behielt den Gläubigen alle Rechte vor, unter einer Bedingung: Die Kirchenvertreter durften sich nicht in staatliche Angelegenheiten einmischen.

Hitler hatte diesen Vertrag nicht aus humanitären Gründen unterzeichnet: Die katholische Kirche war in der ganzen Welt einflussreich, und der Führer sehnte sich nach der Zustimmung der großen geopolitischen Akteure.

Das Staatsoberhaupt war nicht in der Lage, sich mit der evangelischen Kirche zu einigen. Dies führte zu Goebbels‘ Aufruf, „den Protestantismus aufzugeben und eine neue, germanische Religion zu schaffen“. Der neue Glaube basierte auf der Idee von „Blut und Boden“ und den Prinzipien des Führers.

Die Grundthesen lauteten wie folgt:

  • Die Thora (Altes Testament) taugt nicht für Deutsche;
  • Jesus Christus ist kein Jude, sondern ein nordischer Märtyrer, ein Opfer der Semiten und ein Krieger, der gegen das „Judentum“ kämpft;
  • Hitler ist der neue Messias, der in diese Welt geschickt wurde, um sie vor „semitischem Einfluss“ zu retten.

Hitler war nicht der erste, der versuchte, die traditionellen christlichen Werte durch einen neuen, auf Okkultismus und Patriotismus basierenden Glauben zu ersetzen. Vor Hitler unternahm Robespierre einen solchen Versuch während der Französischen Revolution.

Die Vertreter der christlichen Kirchen in aller Welt haben die Thesen des „neuen Glaubens“ nicht akzeptiert. Zahlreiche Bischöfe erklärten, dass der Nationalsozialismus mit dem christlichen Dogma unvereinbar sei.

Im Jahr 1934 wurde eine Erklärung verabschiedet, in der die Nazi-Ideologie verurteilt und als antichristlich bezeichnet wurde.

Dies führte zur Gründung der „Bekennenden Kirche“, die sich aus Menschen zusammensetzte, die den Nationalsozialismus als Neuheidentum betrachteten.

Einer der hellsten Vertreter dieser christlich-politischen Gemeinschaft war Pfarrer M. Niemöller. Aufgrund seines immensen Einflusses auf die Menschen betrachtete Hitler ihn als seinen persönlichen Feind.

Die evangelische Kirche weigerte sich, sich dem Staat zu unterwerfen. Die katholische Kirche versuchte eine Zeit lang, neutral zu bleiben und die Augen vor den antichristlichen und menschenfeindlichen Maßnahmen der neuen Regierung zu verschließen. Doch der stille Kampf gegen die christlichen Werte ging unaufhörlich weiter. 1937 wurde der Vertrag schließlich aufgehoben und der Führer wurde der Katholikenverfolgung beschuldigt.

Hitlers Auseinandersetzung mit dem Christentum dauerte bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Danach milderte er den Druck auf beide Kirchen, gab aber die Idee der Ausrottung des Katholizismus und des Protestantismus nicht auf.

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